Sprache


Sprachentwicklungsverzögerungen oder -Störungen kennzeichnen sich durch einen verminderten Wortschatz im Bereich der Nomen, Verben und Adjektive (Semantisch-lexikalische Störung) Auch die Grammatik ist meistens betroffen. Hier liegen neben der Schwierigkeit den Satz regelrecht zu bilden ebenfalls Unsicherheiten in der Bildung von Genus (Geschlecht) Kasus (Fall), Numerus (Einzahl / Mehrzahl), Tempus (Zeit), bei Verbflexionen, Präpositionen und Umstandswörtern vor. (Syntaktisch-morphologische Störungen)

Schon das Sprachverständnis kann betroffen sein. Hier ist dann bereits der rezeptive (im Hirn vorhandene) Wortschatz nicht altergerecht vorhanden.

Den genannten Störungsgebieten können unterschiedliche Ursachen zu Grunde liegen. Eine häufige ist der Spracherwerb bei Mehrsprachigkeit, aber auch Muttersprachler können betroffen sein. Möglicherweise handelt es sich um eine auditive Wahrnehmungs-und Verarbeitungsstörung.

Das periphere Hören ist zwar intakt, aber die Hörreizweiterleitung an das Gehirn ist erschwert, so dass es dem Kind z.B. schwerfällt, Stör- von Nutzschall zu trennen.

Es kann sich somit nur schwer auf  auditive Reize konzentrieren, ist schnell abgelenkt und die Speicherung solcher Hörreize fällt schwer. Natürlich können auch diverse Behinderungsformen oder Handycaps den Spracherwerb verzögern oder erschweren.

Sprachstörung (Aphasie)

Eine Aphasie bezeichnet eine neurologisch bedingte Sprachstörung. Sie kann durch verschiedene Grunderkrankungen, wie Schlaganfälle, Hirnblutungen, Hirntumore aber auch degenerative (abbauende) Krankheiten, wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson oder Alzheimer Demenz hervorgerufen werden. Die Auswirkungen einer Aphasie sind sehr unterschiedlich und können einzelne, mehrere aber auch alle der sprachliche Modalitäten des Sprachverstehens, der Sprachäußerung, des Lesens und des Schreibens betreffen. Es kann also dazu kommen, dass  Betroffene gelesene Wörter, Sätze oder Texte sowie Aussagen, Aufforderungen oder einzelne Wörter nicht verstehen oder missverstehen. Beim Sprechen sind typische Symptome Wortneuschöfpungen, das heißt das gesuchte Wort bekommt einen nicht existenten Namen oder Wortfindungsstörungen. Letzteres bedeutet, das benötigte Wort kann im Sprachsystem nicht abgerufen werden und es wird beispielsweise ein ähnlich klingendes oder bedeutungsnahes Wort genannt. Oder der Betroffene korrigiert sich mehrfach und nähert sich dadurch dem gesuchten Wort an (Conduite d’approche). Beim Schreiben kann es unter anderem zur Auslassung oder zum Hinzufügen von Buchstaben im Wort kommen. Auch auf grammatischer Ebene können Beeinträchtigungen entstehen, sodass Satzteile vertauscht, Satzglieder ausgelassen bzw. verwechselt werden.

Mithilfe sprachlicher Tests überprüfen wir sämtliche sprachliche Modalitäten. In der Therapie besprechen wir mit dem Patienten und den Angehörigen die sprachlichen Ziele, um die  Therapie hinsichtlich der Therapiemethoden sowie des sprachlichen Materials individuell an die Sprachstörung anzupassen.